From DDR-Presse: Beitraege und Materialien
Ehrendienst
Mit dieser Bezeichnung versuchte die SED, den unbeliebten Grundwehrdienst in der Nationalen Volksarmee politisch als besondere Verpflichtung gegenüber dem eigenen Land aufzuwerten. Eine gesetzlich geregelte Möglichkeit, den Wehrdienst zu verweigern, gab es in der DDR nicht. Jugendliche, die aus religiösen oder politischen Gründen den Dienst an der Waffe ablehnten, wurden als „Bausoldaten“ eingesetzt und mussten eine ganze Reihe von Nachteilen und politischen Schikanen in Kauf nehmen. In den Schulen der DDR wurde mit regelmäßigen Kampagnen versucht, die Jugendlichen für eine verlängerte dreijährige Dienstzeit oder eine Laufbahn als Berufsoffizier zu verpflichten.