From DDR-Presse: Beitraege und Materialien
Ausbürgerung
Die Ausbürgerung war in der DDR ein staatliches Mittel, um einzelnen Bürgern die Staatsbürgerschaft der DDR zu entziehen. Es wurde gegen Menschen angewandt, die die DDR auf dem Weg der Ausreise verlassen wollten und dazu einen Ausreiseantrag gestellt hatten. Häufig setzte die SED-Führung dieses Mittel gegen kritische Oppositionelle ein, die so gezwungen wurden, die DDR zu verlassen. Der prominenteste Fall einer Ausbürgerung richtete sich 1976 gegen den kritischen Liedermacher Wolf Biermann, dem die DDR-Behörden nach einem von der IG Metall organisierten Konzert in der Kölner Sporthalle am 13. November 1976 die Wiedereinreise in die DDR verweigerten und die DDR-Staatsbürgerschaft aberkannten. Ausgebürgert wurden auch die von der Bundesrepublik freigekauften politischen Häftlinge aus DDR-Gefängnissen.